Schauspieler und Kreative gründen Koalition für KI-Regeln inmitten laufender Rechtsstreitigkeiten

Eine Koalition aus Autoren, Schauspielern und Technologen gründete am Dienstag eine neue Branchengruppe, um durchsetzbare Regeln dafür voranzutreiben, wie künstliche Intelligenz in der Unterhaltungsindustrie trainiert und eingesetzt wird.

Der Schritt folgt auf Streitigkeiten über KI, die sich zu Streiks, Klagen und politischen Auseinandersetzungen in Hollywood und der digitalen Medienwirtschaft entwickelt haben.

Die Creators Coalition on AI positioniert sich als branchenübergreifende Initiative, die sich von Gewerkschaften oder Tarifverhandlungen unterscheidet und sich darauf konzentriert, freiwillige Standards zu etablieren, die breitere Branchenpraktiken und -richtlinien beeinflussen können.

Mitgründer und Schauspieler Joseph Gordon-Levitt sagte, die Gruppe sei vom Filmemacher Daniel Kwan initiiert worden, einer Hälfte des Regieduos hinter Everything Everywhere All at Once.

In einem auf X veröffentlichten Video sagte Gordon-Levitt, die Gruppe reagiere darauf, wie einige Unternehmen sich beeilt haben, KI einzusetzen und Geschäfte abzuschließen, ohne klare Regeln für Kreative.

„Wir stehen alle vor derselben Bedrohung, nicht durch generative KI als Technologie, sondern durch die unethischen Geschäftspraktiken, derer sich viele große KI-Unternehmen schuldig machen", sagte Gordon-Levitt. „Ich habe das schon einmal gesagt: Ich denke, die Technologie selbst ist aufregend und inspirierend. Sie könnte viel für die Zukunft von Kunst und Kreativität bedeuten, aber das wird nicht von selbst passieren, wenn wir den Weg des geringsten Widerstands gehen."

Gordon-Levitt sagte, die Koalition sei so konzipiert, dass sie über die traditionelle Unterhaltungsindustrie hinausgeht.

„Das sind nicht nur Künstler", sagte er. „Es sind all die hochqualifizierten Menschen, die um sie herum arbeiten, und es ist nicht nur Hollywood. Es umfasst YouTuber, Podcaster, Newsletter-Autoren, wirklich alle Kreativen."

Die Gründung der Gruppe folgt auf jahrelange Warnungen von Kritikern, dass KI-Tools verwendet werden könnten, um Skripte, Stimmen und Auftritte ohne Zustimmung oder Entschädigung zu replizieren.

Diese Themen wurden während der SAG-AFTRA- und Writers Guild of America-Streiks im Jahr 2023 zentral und haben seitdem Klagen über Urheberrechte, Trainingsdaten und Persönlichkeitsrechte befeuert.

Seit den Streiks haben mehrere US-Bundesstaaten Gesetze zur Regulierung von KI erlassen, aber diese Bemühungen stehen nun vor Herausforderungen durch die Trump-Administration, die einen nationalen Standard schaffen will.

Zu den weiteren Gründungsmitgliedern der Creators Coalition on AI gehören Schauspielerin und Regisseurin Natasha Lyonne, Filmemacher David Goyer, Center for Humane Technology-Mitgründer Randima Fernando und Berggruen Institute-Präsidentin Dawn Nakagawa.

Gordon-Levitt sagte, die Gruppe basiere auf der Idee, dass Kreative öffentlichen Druck, kollektives Handeln und bei Bedarf Rechtsstreitigkeiten und Gesetzgebung nutzen könnten, um ihren Einfluss geltend zu machen.

„Kreative haben tatsächlich viel Macht, wenn wir zusammenkommen", sagte er.

Mehr als 500 Personen unterzeichneten den Brief der Koalition, darunter Natalie Portman, Cate Blanchett, Ben Affleck, Guillermo del Toro, Aaron Sorkin, Ava DuVernay und Taika Waititi, gefolgt von Mitgliedern der Directors Guild of America, SAG-AFTRA, der Writers Guild of America, der Producers Guild of America und IATSE sowie unabhängigen Künstlern, Führungskräften und Technologen.

„Wir haben das auf lange Sicht aufgebaut, aber wir sind hier und wir sind im Spiel", sagte Gordon-Levitt. „Das ist das Wichtige für heute."